VI. Philosophisches Atelier
im Atelier Ilse Pauls
Freitag 14-10-2022 19 Uhr
Seit Oktober 1912 ist Ferdinand Ebner ein Gablitzer.
Er ruht im Ehrengrab auf dem Gablitzer Friedhof (für Hinweisschilder wären Ebner-Interessierte sehr dankbar).
Der Wienerwald, den er in Wort-Pinselstrichen festgehalten hat.
Das Gesehene, Erlebte regte ihn zum Denken über die Welt und Gott an.
1915_14. Mai
Vorgestern hielten wir unseren Tierschutztag ab und bei der Gelegenheit kam ich in einen Buchenwald von ganz unglaublicher Schönheit.
Riesenhafte Stämme von einer Höhe, wie ich sie bis jetzt noch nicht gesehen habe, schöne grüne Rasenflächen darunter, helles Licht zwischen den Baumstämmen im Vordergrund, dunkle Schatten im Hintergrund, ohne das Düstere und Unheimliche der Fichtenwälder.
Merkwürdig, ich, der ich von mir glaube, an der Welt überhaupt nicht mehr anders interessiert zu sein als an einem ethischen Probleme, entdecke noch einmal in mir die Möglichkeit eines intimen Liebesverhältnisses zur Natur.
1919_12. März
Wir haben heuer einen schönen Frühlingsanfang. Nachmittags war ich mit dem Schach auf dem Troppberg.
Die Aussicht war außerordentlich schön. Über die Schönheit der Natur hab ich noch lange nicht ‘ausgelernt’.
In einen wundervollen Abend hinein gingen wir über den Rabenstein herunter.
1931_6. Mai
… die Schönheit des Mai auf ihrem Höhepunkt steht:
der Laubwald noch im ersten Grün.
Obstbäume und Weißdorn in Blüte,
die Wiesen voll Löwenzahn.
Es ist wirklich schön –
und wenn ich das so recht tief spüre,
wünsche ich immer,
dass auch Sie das alles sehen möchten.
Fortsetzung:
Welttag der Philosophie 17.11. 2022 und
Ebners Geburtstag 31.1.2023